Grundsteuer 2025 Kroatien: Erneute Erhöhung?
- Geschrieben von: Sofie Biedermann
- Kategorie: Gesetzgebung Kroatien
Die Regierung bereitet eine grundlegende Änderung des Steuersystems vor, die auf Immobilien abzielt, wie der Finanzminister Marko Primorac kürzlich bestätigte. Dieses neue Steuersystem wird durch eine Umgestaltung der bestehenden Steuer auf Ferienhäuser eingeführt, die auf eine breitere Immobiliensteuer ausgeweitet wird. Ziel dieser Änderung ist es, die Steuerlast auf Arbeit zu senken und auf Immobilien zu erhöhen, um mehr Gerechtigkeit im Steuersystem zu schaffen.
Einer der Hauptaspekte der neuen Steuer ist, dass sie nicht auf Immobilien angewendet wird, die zum Wohnen genutzt oder langfristig vermietet werden. Laut Finanzminister wird die Steuer nicht für diejenigen gelten, die ihre Immobilie mindestens zehn Monate im Jahr vermieten. Damit versucht die Regierung, langfristige Vermietungen zu fördern und sicherzustellen, dass Menschen, die ihre Immobilien für den eigenen Wohnbedarf nutzen oder langfristig vermieten, nicht mit zusätzlichen Kosten belastet werden.
Eine wesentliche Neuerung ist die deutliche Erhöhung der Steuersätze. Die bisherige Obergrenze der Grundsteuer, die bei 5 Euro pro Quadratmeter lag, könnte auf 10 Euro pro Quadratmeter verdoppelt werden. Diese Erhöhung wird die größten Auswirkungen auf Besitzer von Ferienimmobilien und Zweitwohnungen haben, die sich einer wesentlich höheren Steuerbelastung stellen müssen als bisher. Diejenigen, die ihre Ferienimmobilien nur gelegentlich nutzen oder kurzfristig vermieten, werden nun diese höhere Steuer entrichten müssen.
Die Regierung plant außerdem, dass die Grundsteuer auch in Gemeinden erhoben wird, die diese bisher nicht erhoben haben. Das bedeutet, dass die Steuerbasis erweitert wird und mehr Gemeinden verpflichtet werden, diese Steuer einzuführen. Darüber hinaus wird erwartet, dass nicht nur die Obergrenze, sondern auch die Untergrenze der Steuer angehoben wird, was bedeutet, dass auch kleinere Immobilien einer höheren Steuerbelastung unterliegen werden.
Finanzminister Primorac kritisierte gleichzeitig die derzeit niedrige Steuerlast, insbesondere bei kurzfristigen Vermietungen in touristischen Gebieten, und bezeichnete sie als „lächerlich“. Seiner Meinung nach schafft das aktuelle System eine Art „Steueroasen“ für Immobilieneigentümer, die günstige Steuerbedingungen nutzen, unabhängig vom tatsächlichen Wert und der Nutzung ihrer Immobilien. Die Steuererhöhung sei daher notwendig, um ein gerechteres und nachhaltigeres Wirtschaftsmodell zu schaffen, das den aktuellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht.
Darüber hinaus präzisierte Primorac, dass der Steuerpflichtige für die Grundsteuer jährlich im März bestimmt wird, basierend auf dem Status im laufenden Jahr. Wenn der Eigentümer einer Immobilie einen langfristigen Mietvertrag für mindestens zehn Monate im Jahr abgeschlossen hat, muss er diese Steuer nicht zahlen. Damit versucht die Regierung, Immobilienbesitzer zu motivieren, ihre Immobilien effizient zu nutzen und langfristig zu vermieten, um so den Mietwohnungsmarkt zu fördern.
Dieses neue Steuersystem bringt somit erhebliche Veränderungen mit sich, die eine breite Palette von Immobilieneigentümern betreffen werden, insbesondere diejenigen, die Ferienimmobilien oder Zweitwohnungen besitzen. Die Regierung erwartet sich von diesen Änderungen nicht nur eine Erhöhung der Staatseinnahmen, sondern auch mehr Gerechtigkeit im Steuersystem und eine Förderung der langfristigen Vermietung von Immobilien, was letztlich zu einer besseren Wohnverfügbarkeit für die Bürger beitragen soll.